Am Anfang war bloss der Wunsch, sich in China mit den Menschen verständigen zu können. Ursprünglich aus China stammende Freunde verhalfen meinem Mann und mir in den 1980er-Jahren mit Privatlektionen zu den Grundkenntnissen der chinesischen Sprache. Nun ist das Chinesische ja nicht gerade die am einfachsten zu erlernende Sprache, und aus verschiedenen privaten Gründen gaben wir (leider) nach einigen Jahren den Unterricht auf.
Etwa 15 Jahre später konnte ich dennoch von dieser Basis profitieren: Das Beherrschen der genau definierten Pinselstriche zum Schreiben chinesischer Schriftzeichen ist die unabdingbare Basis für die asiatische Tuschemalerei – so die Ansicht meines damaligen chinesischen Mallehrers. Dazu ist es natürlich hilfreich, wenn man nicht «einfach Striche malt», sondern auch die Bedeutung des Schriftzeichens kennt – denn dies führte mich von den «Pinselübungen» zur Schriftkunst. Kalligrafie, vor allem die Kursivschrift, ist eine der höchst geschätzten Kunstformen Chinas.
Ein Künstler und eine Künstlerin, beide aus China (siehe Biografie), ermöglichten mir nicht nur die Weiterentwicklung hinsichtlich Tuschemalerei, sie erweckten in mir auch die Liebe zur Kalligrafie – und den Wunsch, die eingerosteten Chinesischkenntnisse aufzufrischen. Letzteres harrt leider noch immer der Umsetzung …
● Hoffnung (2014)
Regentag (2015, 30 x 30 cm)