Susanne Hauser Lendenmann

Susanne Hauser Lendenmann
Kunstschaffend, *1956, lebt in Zürich.

Ausbildung zur Chemie-Ingenieurin HTL. Diverse Anstellungen in der Biotechnologie und im Anlagenbau, später als Technische Redaktorin und bis 2019 als Projektleiterin im Bereich Redaktionssysteme.

Gestalterische Bildung

2017 bis heute
Atelier Kupferdruck, sfgz, Franziska Schiratzki

2022 bis 2023
Gestalterischer Vorkurs berufsbegleitend, F+F Schule für Kunst und Design

2008 bis 2019
Kunst-Porzellanmalerei, Sieglinde Hertel (ehem. Meissen)

2011 bis 2016
Chinesische/japanische Kalligrafie, sfgz, Sylvie Xing Chen

1988 bis 2006
Kunst-Porzellanmalerei, Jenö Fenyves (ehem. Herend)

1995 bis 2004
Chinesische Tuschemalerei/Kalligrafie, Xing Lai Yang

1989 bis 1995
Japanische Tuschemalerei, Toyoko Reymond

… und wer gerne noch mehr über mich und meine Kunst erfahren möchte:

Mit den Wurzeln im Westen verankert sein, mit den Ästen im Osten im Wind wiegen.

Susanne Hauser Lendenmanns künstlerische Arbeiten haben zwar ihre Wurzeln in der europäischen Kultur, assimilierten jedoch im Laufe der Jahre immer mehr asiatische Impressionen. Diese Symbiose von Ost und West ist in ihren Arbeiten meist mehr oder weniger offensichtlich präsent.

Kunstporzellanmalerei    Ab 1976 Erwerb fundierter Kenntnisse in der Porzellanmalkunst bei Lily Aeberli (Kilchberg). Die künstlerische Entwicklung begann 1988, als Susanne Hauser Lendenmann mit Jenö Fenyves (Atelier Quality Art, Basel, Zürich) auf einen fordernden und kompetenten Lehrer traf. Der in Herend (Ungarn) ausgebildete und diplomierte Kunstporzellanmaler spornte sie bis 2006 mit viel Sachverstand zu ständiger Weiterentwicklung auf hohem Niveau an. Von 2008 bis 2019 wurde Sieglinde Hertel (Hohentengen), ehemalige Kunstporzellanmalerin der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, ihre nächste Lehrmeisterin. Diese beiden aus renommierten europäischen Porzellanmanufakturen stammende Meister/Meisterinnen wie auch die asiatische Kultur prägen heute ihre Porzellanarbeiten.

Von 1992 bis 2004 unterrichtete Susanne Hauser Lendenmann selbst eine kleine Gruppe von jeweils drei bis vier Personen in der Kunst der Porzellanmalerei.

Asiatische Tuschemalerei    Inspiriert durch diverse Studienreisen, geriet Susanne Hauser Lendenmann schon in jungen Jahren in den Bann der asiatischen Kunst und Kultur. 1989 wurde sie in Zürich durch die Sumi-e-Meisterin Toyoko Reymond in die Kunst und Techniken der japanischen Tuschemalerei (Sumi-e) eingeführt. Nach dieser «harten» Schule wechselte sie 1995 zum chinesischen Künstler Yang Xing Lai, der bis 2004 entscheidend zu ihrer künstlerischen Weiterentwicklung beitrug. Die Harmonie der Bildgestaltung, die Ästhetik der Leere, aber auch die konsequente Unwiderruflichkeit des Tuschestrichs auf dem Papier – all dies liess Susanne Hauser Lendenmann fortan nicht mehr los.

Kalligrafie    Ihre spezielle Affinität zu China führte sie unweigerlich auch zur Auseinandersetzung mit der chinesischen Sprache und Schrift – und von da zur Kalligrafie. Ebenfalls von Yang Xing Lai wurde sie vier Jahre lang in der Regelschrift unterrichtet. Das Erlernen der Gesetzmässig­keiten, nach denen ein Schriftzeichen aufgebaut ist, die präzise Umsetzung in der Regelschrift: Das ist erst der Anfang. Von 2011 bis 2016 nahm sie an der Schule für Gestaltung in Zürich Unterricht bei der chinesischen Künstlerin Sylvie Xing Chen. Bei ihr erhielt sie die wesentlichen Impulse und das nötige Selbstvertrauen, damit durch jahrelanges Training auch eigene Interpretationen in der Kursivschrift – der Schrift der Künstler – möglich werden.

Kupferdruck    Seit 2017 sammelt Susanne Hauser Lendenmann Erfahrungen bei der Künstlerin Franziska Schiratzki, die das Atelier an der Schule für Gestaltung in Zürich leitet und sie mit ihrer Begeisterung für die Vielfältigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten dieser Drucktechniken angesteckt hat. Es fesselt Susanne Hauser Lendenmann, mit welchen technisch-handwerklichen Werkzeugen und Fertigkeiten eine Idee umgesetzt werden kann. Gerne verbindet sie Tuschemalerei oder Kalligrafie mit den westlichen Kupferdrucktechniken. Waren in China und Japan seit dem 8. Jahrhundert Holzschnitte – eine Hochdruck­technik – in der Kunst berühmt, so liegt bei einer Um­setzung mit dem etwa 700 Jahre jüngeren Tiefdruckverfahren eine der Herausforderungen darin, dass hier die mechanisch oder chemisch vertieften Stellen auf der Platte die Farbe enthalten. Die beiden Techniken verhalten sich zueinander wie Yin und Yang – faszinierend, nicht?

Die dritte Dimension    Ihre neueste Leidenschaft gilt den Installationen. Mit dieser künstlerischen Darstellungsform sammelte Susanne Hauser Lendenmann erst 2022 an der F+F Schule für Kunst und Design erste praktische Erfahrungen. Die Lust, für einmal richtig Raum einzunehmen, führte zur Installation mit dem Titel «Meet My Life» als Abschlussarbeit.